Was ist eine Depression? Wie beeinflusst sie uns?
Jeder von uns hatte schon mal Tage an denen er sehr niedergeschlagen war. Wenn diese Trauer jedoch mehr als ein paar Wochen anhält, ist es möglich, dass die betroffene Person an einer klinisch relevanten Depression leidet. Was ist eine Depression? Eine Depression beeinträchtigt die Betroffenen sowohl psychisch als auch körperlich. Sie kann zu Angst, Schlafstörungen, Appetitverlust und dem Gefühl von Einsamkeit führen.
Lang anhaltende gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und Interessenverlust sind die charakteristischen Symptome einer klinischen Depression. Um sie zu heilen und wieder Fuß zu fassen, können und sollten Betroffene professionelle Hilfe suchen, beispielsweise in Form von einer Therapie.
Was ist eine Depression: Faktoren
Eine Depression kann jeden von uns treffen, dabei gibt es zahlreiche auslösende und aufrechterhaltende Faktoren. Beispielsweise können belastende Situationen der Auslöser sein. Der Verlust einer geliebten Person, eine Trennung oder die Kündigung am Arbeitsplatz sind Beispiele für solch ein belastendes Ereignis.
Genauso kann eine Depression aber scheinbar grundlos beginnen. Faktoren, die einzeln betrachtet nicht wichtig erscheinen, kumulieren sich und trüben Schritt für Schritt unsere Stimmung. Dabei können Probleme oder Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, Probleme mit Familie oder Freunden oder das Gefühl nicht in sein Umfeld zu passen, Gründe dafür sein sich depressiv zu fühlen.
Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung einer Depression. So können Medikamentenmissbrauch, andere schwerwiegende körperliche oder psychische Erkrankungen oder Alkohol- und Drogenmissbrauch eine Depression auslösen (Welche Konsequenzen hat Alkohol für das Gehirn?). Zusätzlich gibt es auch eine genetische Prädisposition. Die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken ist deutlich höher, wenn es weitere Fälle von Depressionen in der Herkunftsfamilie gibt.
Was ist eine Depression: Wie manifestiert sie sich
Symptome von Depressionen zeigen sich bei den Betroffenen auf unterschiedliche Art und Weise. Es gibt Leute, die alle klassischen Symptome einer Depression erfüllen (Antriebslosigkeit, konstant gedrückte Stimmung, Angst, Schlaflosigkeit), andere hingegen zeigen nur einen Teil davon (beispielsweise Leute mit einer High Functioning Depression). Aus diesem Grund ist es wichtig professionelle Hilfe aufzusuchen, um eine personalisierte Behandlung zu ermöglichen. Dies ist vor allem dann angebracht, wenn die depressive Verstimmung so stark ist, dass sie das Alltagsleben erheblich einschränkt.
Stattdessen zu Alkohol oder Drogen zu greifen, macht das Problem nur größer. Ein bedeutender Schritt ist auch, sich einzugestehen und zu akzeptieren, dass man ein Problem hat und Hilfe benötigt. Eine Depression zu bekämpfen erfordert viel Disziplin und kann durch die Unterstützung von Freunden und vor allem durch die Hilfe eines Therapeuten erleichtert werden. Insbesondere in schweren Fällen ist auch eine begleitende medikamentöse Behandlung sinnvoll. So können die Ursachen und Symptome einer Depression gezielt behandelt werden.
Ursachen der Depression
Wieso eine Depression entsteht ist sehr komplex und kann verschiedene Gründe haben. Es lassen sich zudem Faktoren identifizieren, welche die Entstehung einer Depression begünstigen, die sich wiederum in Umwelt- als auch genetische Faktoren unterteilen lassen, die aber zusätzlich miteinander in einer Gen-Umwelt-Interaktion stehen.
Das Auftreten einer Depression kann demzufolge auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Es werden prinzipiell drei verschiedene globale Ursachen unterschieden:
- Die Bekannteste Ursache ist die psychogene Depression, bei der die Ursache der Erkrankung in der Umwelt des Betroffenen zu finden ist. Das bedeutet, dass die Erkrankten im Laufe ihres Lebens einschneidende Erfahrungen gemacht haben, unter einer hohen Belastung stehen oder standen. Für Außenstehende lässt sich die Depression meist leicht nachvollziehen.
- Dem gegenüber steht die endogene Depression, bei der sich keine erkennbare Ursache in der Lebensgeschichte für die Depression finden lässt.
- Die dritte Form ist die organische Depression, die durch eine körperliche Ursache entsteht und erklärt werden kann. Beispielsweise ist hier die Störungen der Schilddrüsenfunktion oder eine Erkrankung der Nebennieren eine mögliche Ursache.
Heutzutage werden diese drei Subtypen zwar immer noch in der Differentialdiagnostik einer Depression berücksichtigt, jedoch nicht mehr als eigene Form bezeichnet. Vielmehr wird heutzutage nach dem Schweregrad der Depression (leicht – mittelgradig – schwer) unterschieden.
Was ist der Unterschied zwischen einer Depression und Traurigkeit?
Wichtig zur Unterscheidung der Traurigkeit von einer Depression ist, dass bei der Depression mindestens zwei der drei Grundsymptome über mindestens 14 Tage anhaltend vorhanden sein müssen.
Diese Grundsymptome sind:
- der Verlust von Interesse und der Freude an Dingen
- Antriebslosigkeit und Müdigkeit
- eine gedrückte depressive Stimmung zur meisten Zeit jeden Tages, die sich durch äußere Faktoren kaum oder gar nicht beeinflussen lässt.
Um die Kriterien einer Depression nach dem Diagnosemanual ICD-10 zu erfüllen, müssen die Betroffenen außerdem mindestens ein weiteres Symptom aufweisen. Unter die weiteren Symptome fallen beispielsweise der Verlust des Selbstvertrauens oder des Selbstwertgefühls, suizidales Verhalten oder suizidale Gedanken, Konzentrations- oder Denkprobleme, Schlafstörungen oder Veränderungen des Appetits.
Diese 10 Tipps können hilfreich sein, um einer Depression vorzubeugen. Sollten sich die depressiven Verstimmungen mithilfe dieser Empfehlungen nicht bewältigen lassen, kann und sollte man jeodch unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen.
Als klinische Psychologin interessiere ich mich insbesondere für das Gehirn und seine veränderten Funktionen im Zusammenhang mit psychischen Störungen. Um der Leserschaft diese Themen näher bringen zu können, informiere ich mich stetig über neue und interessante Informationen in diesem Bereich.