Selbstwertgefühl bei Kindern: 6 Arten zu loben, die die Entwicklung deiner Kinder fördern
Richtig verwendetes Lob kann eine mächtige Waffe zur Förderung des Selbstwertgefühls unserer Kleinsten darstellen. Ein Kind, das auf richtige Art und Weise gelobt wird, wird sich wertgeschätzt fühlen und lernen, das zu schaffen, was es sich vornimmt. Im Gegensatz dazu kann ständiges Überbehüten und Loben genau den gegenteiligen Effekt für unsere Kinder haben. Wie sollten wir die Erfolge unserer Kinder loben, um ihr Selbstwertgefühl und ihre Selbstsicherheit zu fördern? 10 Arten, das Selbstwertgefühl bei Kindern zu stärken:
Wie können wir unserem Kind gegenüber deutlich machen, wie stolz wir auf es sind? Wenn das Kind eine Heldentat vollbringt, neigen wir dazu, seinen Erfolg sofort zu loben. Bravo! Du bist mutig, wie klug, intelligent, der Schönste, etc … Diese Anerkennung kommt einfach von Natur aus aus uns heraus, ohne Nachdenken. Jedoch kann diese Art von Lob oft negative Auswirkungen auf die Kinder haben.
Selbstwertgefühl bei Kinder:
Selbstwertgefühl bei Kindern – Was ist das? Das Selbstwertgefühl ist die Art, auf die wir uns selbst schätzen und achten und definiert, ob wir uns dazu fähig fühlen, Problemen zu begegnen, oder nicht. Die ersten Äusserungen von Selbstwertgefühl lassen sich schon von früh auf wahrnehmen. Ein gesundes Selbstwertgefühl kann einer Vielzahl von psychischen Problemen im zukünftigen Leben des Kindes vorbeugen. Deshalb ist es vital, es von den ersten Lebensjahren unserer Kinder an zu pflegen.
Wir Menschen können zwei Arten von Mentalitäten entwickeln: Feste Mentalität oder Entwicklungsmentalität. Ob wir zur einen oder zur anderen tendieren, hängt zum grossen Teil davon ab, welche Art von Lob wir in unserer Kindheit empfangen haben:
- Feste Mentalität: besteht aus dem Gedanken, dass unsere Eigenschaften und Fähigkeiten angeboren sind (dass wir mit ihnen geboren werden und sie sich nicht ändern lassen). Die feste Mentalität bringt uns dazu, zu glauben, dass wir, wenn wir nicht gut in etwas sind, keine Möglichkeit haben, dies zu ändern. Personen, die diese Art von Mentalität entwickeln, sehen ihre Fehler als Versagen an.
- Die Entwicklungsmentalität: besteht aus dem Gedanken, dass sich unsere Eigenschaften und Fähigkeiten durch die Erfahrung formen (wir entwickeln sie). Die Entwicklungsmentalität bringt uns dazu zu glauben, dass etwas mit der Übung verbessert werden kann, wenn wir es nicht beherrschen. Fehler sind Chancen, etwas dazuzulernen.
Laut einer Studie verursacht das Gefühl von Unruhe und Nervosität bei Eltern vor den Fehlern ihrer Kinder (wie eine schlechte Note in der Schule) und das negative Bewerten dieser Fehler dazu, dass die Kinder eine Tendenz zur festen Mentalität entwickeln.
Auf der anderen Seite helfen die Eltern, die sich darauf konzentrieren, aus diesen Ergebnissen zu lernen, ihren Kindern beim Aufbau einer Entwicklungsmentalität. Die Intelligenz dieser Kinder baut sich auf Anstrengung und Lernen auf.
Arten zu loben, um das Selbstwertgefühl bei Kindern zu fördern:
1. Fördere ihre Unabhängigkeit
Als allererstes müssen wir zulassen, dass sie unabhängig sind, Risiken eingehen, Dinge für sich selbst tun, das beenden, was sie anfangen, Entscheidungen treffen und lernen, dass ihre Handlungen Folgen haben und die Verantwortung dafür übernehmen, um sie loben zu können. Manchmal ist es einfacher, dies alles selbst zu tun, denn wir machen es schneller und besser, besonders, wenn wir keine Zeit haben.
Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Erlaube ihm, die Dinge selbst zu tun, wenn seine motorischen Fähigkeiten es ihm erlauben. Lass es allein essen, wenn es seinen Löffel gut halten kann, lass es seine Schuhe selbst zubinden, es kann helfen, den Tisch zu decken … Lass es dir egal sein, wie lange es dazu braucht, ihr könnt morgens etwas früher aufstehen und so kommt ihr nicht zu spät zur Schule.
2. Lobe den Prozess und die Anstrengung, nicht das Ergebnis
Es ist wichtig, sich nicht auf das Ergebnis zu konzentrieren, dass es erzielt hat, sondern auf den Prozess, den es bis dahin gebracht hat. So fördern wir die Anstrengung und die Arbeit, nicht das Ergebnis, da dieses manchmal ausserhalb unserer Kontrolle liegt. Zum Beispiel kann es sein, dass wir in einer Prüfung durcheinanderkommen, dass die Lehrerin sich irrt, dass die Prüfung zu schwierig ist … das Wichtige ist, dass wir uns angestrengt haben und es so gut gemacht haben, wie wir konnten.
Das Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Sag nicht: “Was für eine gute Note!”, sondern “Ich weiss, dass du dir in dieser Prüfung sehr viel Mühe gegeben hast”. Sag ihm nicht “Was für ein schönes Bild, du bist ja ein richtiger Künstler”, sag ihm “Dein Bild gefällt mit sehr, vor allem die Menge an Details, die du benutzt hast”.
3. Lobe konkrete Dinge
Wenn dein Lob allgemein wie “Gut gemacht” ist, weiss das Kind nicht, worauf du dich beziehst, was von allem ist gut gemacht? Dieser Satz enthält keine Information und wird dem Kind nicht helfen, sich zu verbessern.
Das Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Wenn das Kind von sich aus einem anderen Kind geholfen hat, sag ihm anstelle von “Wie lieb du bist”, “Du hast gesehen, dass er/sie Hilfe brauchte und hast ihm geholfen, das ist eine sehr nette Geste von dir”.
4. Lob es nicht exzessiv
Ständiges Lob kann das Selbstwertgefühl der Kinder schädigen. Wenn sie sich daran gewöhnen, für alles gelobt zu werden, werden sie davon abhängig. Sie werden alles tun, um das Lob der anderen zu bekommen und sich sehr schlecht fühlen, wenn sie es nicht bekommen.
Ausserdem kann ein Übermass an Lob dazu führen, dass sie denken, dass sie entweder perfekt sind oder die ganze Zeit perfekt sein müssen. Keins dieser beiden Dinge ist erwünscht.
De Kind zu sagen, dass es das Schlauste oder das Schönste ist oder das Beste ist, fördert ein egozentrisches Gefühl, aber früher oder später wird es merken, dass die nicht wahr ist, was wiederum negative Auswirkungen auf sein Selbstwertgefühl hat.
Das Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Sei immer ehrlich. Kinder merken, wenn ein Lob nicht echt ist und das wird sie negativ beeinflussen. Lob es nur, wenn es sich wirklich Mühe bei etwas gegeben hat. Wenn es das nicht getan hat, kannst du sagen: “Das ist ein guter Anfang” oder “Ich finde es super, dass du zeichnest. Wie, denkst du, könntest du das noch verbessern?”. Damit es nicht vom Lob abhängig wird, mach daraus etwas Zufälliges und nicht Voraussehbares.
5. Beobachte mehr und lobe weniger
Kinder gewöhnen sich an Lob und erwarten es, sie brauchen immer höhere Dosen und handeln danach.
Das Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Statt zu loben, weise auf die Tatsachen hin. Beurteile nicht, was es gemacht hat. Sag: “Du bist mit den Hausaufgaben fertig!” oder “Wie viele Farben du in diesem Bild benutzt hast!” So motivierst du es und lässt sie sich stolz auf ihre Erfolge fühlen.
6. Der Ton sollte das Lob begleiten
Wenn unser Ton nicht damit übereinstimmt, was wir sagen, achten wir mehr auf den Ton als auf die Worte. Wenn ein Kind keine Übereinstimmung zwischen diesen beiden Elementen findet, wird es wissen, dass du nicht ehrlich bist, was es als Lüge empfinden wird. Dies schädigt sein Selbstwertgefühl sehr, deshalb muss man sehr vorsichtig sein, nicht nur damit, was wir sagen, sondern auch, wie wir es sagen. Lerne Piagets Theorie und die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder kennen.
Das Selbstwertgefühl bei Kindern fördern: Wenn du deinem Kind sagst, wie sehr es sich angestrengt hat, sag es ihm in einem positiven und fröhlichen Ton. So wird es merken, dass wir zufrieden damit sind, was es getan hat. Denn wenn wir es in einem schroffen und niedergeschlagenen Tonfall sagen, wird es denken, dass es das, was es getan hat, nicht gut gemacht hat.
Quelle: Andrea García Cerdán, Psychologin bei CogniFit.