Vorteile der Zweisprachigkeit: 10 Vorteile des Zweitsprachenerwerbs

Vorteile der Zweisprachigkeit. Du bist am Überlegen eine zweite Sprache zu lernen, aber bist noch nicht ganz sicher? Möchtest du ein Kind zweisprachig erziehen, aber hast Zweifel, ob das gut für seine Sprachentwicklung ist? Die Gesellschaft, in der wir leben, wird immer kompetitiver und fordert immer mehr Voraussetzungen, unter denen sich Sprachkenntnisse befinden. Falls du nicht von den Vorteilen überzeugt bist, die dir durch das Erlernen einer neuen Sprache verschafft werden können, wollen wir dich von dieser Organisation aus vollständig überzeugen, indem wir dir die vielen Vorzüge für den Erwerb einer neuen Sprache, zeigen. Darunter befinden sich sowohl kognitive als auch soziale. Finde heraus, wie ein zweisprachiges Gehirn funktioniert!

Vorteile der Zweisprachigkeit
Vorteile der Zweisprachigkeit

1. Zweisprachigkeit: Intelligenter?

Jein. Obwohl die Intelligenz ein breit gefächertes Konzept ist und es sein kann, dass die Tatsache, zweisprachig zu sein, sich auf einige ihrer Aspekte positiv auswirkt, gibt es keine Studie, die vollständig beweist, dass die Tatsache, eine zweite Sprache zu sprechen, die Person, die sie spricht, intelligenter macht. Nichtdestotrotz beweisen die bisher durchgeführten Studien, dass, wenn uns auch das Sprechen von zwei Sprachen nicht intelligenter macht, es unser Gehirn jedoch dazu zwingt, gewisse Prozesse durchzuführen, die eine Extraübung darstellen und somit einen Vorteil bei jeder geistigen Anstrengung. 

2. Zweisprachigkeit: Effizienter denken durch neue kognitive Strategien

Man verbindet kognitive Strategien mit der Ausarbeitung von Plänen und Programmen zum Erreichen eines Ziels. Die Sprache ist ein weiteres Instrument zur Organisation in unserem Kopf, sie erlaubt uns, eine Reihe von Ideen über die Grammatik zu organisieren und Konzepte zu sortieren, um sie zu verstehen und sie über die Semantik und den Wortschatz miteinander zu verknüpfen. Wenn ein Mensch zwei Sprachen zur Verfügung hat, um sich zu organisieren, hat er einen doppelten Vorteil gegenüber Personen, die nur eine Sprache sprechen, da er so mit logischeren Gedankengängen und einem breit gefächerterem Klassifizierungssystem ausgestattet ist.

3. Zweisprachig zu sein verbessert dein Erinnerungsvermögen

Unter den zuvor erwähnten Vorteilen der Zweisprachigkeit befindet sich das Erinnerungsvermögen, die Aufmerksamkeit und das Lernen. Eine zweite Sprache zu sprechen zwingt das Gehirn nämlich dazu, andere Gehirzonen zu benutzen, die Einsprachige nicht benutzen. Dies führt zu einem flexibleren und effizienteren Denken. Zwei Sprachen zu sprechen begünstigt die Schaffung von neuen Wegen zur Verknüpfung der Information, was wiederum in neuen Wegen für eine Erinnerung zum Ausdruck kommt. Das bedeutet, dass Menschen, die eine Zweitsprache sprechen, besser dazu fähig sind sich zu erinnern und somit ein besseres Erinnerungsvermögen haben.

4. Zweisprachigkeit kommt deiner Aufmerksamkeit und Konzentration zugute

Ein weiterer der Faktoren, die sich daran bereichern, eine zweite Sprache zu lernen, ist unsere Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass zweisprachige Personen gegenüber einsprachigen Personen mehr Begabung dafür haben unwichtige Information zu filtern. Relevante Information aufnehmen zu können und irrelevante vermeiden zu können ist ein Faktor, der die Aufmerksamkeit und Konzentration auf ein bestimmtes Ziel sehr erleichtert.

5. Zweisprachigkeit sein hilft dir dabei, deine eigene Sprache besser zu kennen

Das Erlernen einer Zweitsprache wird dazu führen, dass wir merken, dass unsere Sprache nicht die einzige Art ist, die Welt zu konzeptualisieren, in der wir leben. Jedes Wort unserer Sprache ist mit einem Konzept verbunden, einem mentalen Begriff. Nichtsdetrotrotz kann das erwähnte Wort ein gleiches Konzept auf eine eigene Art und Weise einschliessen, oder es können Konzepte existieren, denen kein Wort zugeschrieben wurde. Zum Beispiel beschreibt der französische Ausdruck “l’esprit de l’escalier” (der Geist der Treppe oder Treppengeist) den Akt des Denkens an eine geistreiche Antwort, wenn es schon zu spät ist, um sie zu geben, ein Konzept, dem beispielsweise in der spanischen und in der englischen Sprache kein Wort zugeschrieben ist.

6. Zweisprachigkeit: das Gehirn altert langsamer

Vorteile der Zweisprachigkeit? Mehrere Studien haben gezeigt, dass das Sprechen von mehr als einer Sprache den Gehirnverschleiss verzögert, indem Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer verzögert oder vermieden werden.

Die in der Zeitschrift “Annals of Neurology” veröffentlichte, an der Universität von Edinburgh von Thomas Bak durchgeführte Studie deckt einige Geheimnisse über die Vorzüge von Zweisprachigkeit auf. Zunächst einmal bestätigt sie, dass Menschen, die mehr als eine Sprache sprechen, einen geringeren Gehirnverschleiss im Laufe der Zeit aufweisen. Ausserdem beweist die Studie bessere kognitive Fähigkeiten bei zweisprachigen Testpersonen im Vergleich zu den einsprachigen, besonders hervorgehoben werden die Lesefähigkeit und die allgemeine Intelligenz. Zu guter Letzt offenbarte genannte Studie die Tatsache, dass das Sprechen von zwei Sprachen die Alterung des Gehirns verzögert, unabhängig vom Alter, in dem man die Zweitsprache erlernt hat. Daher ist es keine Ausrede nicht jetzt mit dem Sprachenlernen anzufangen, wenn man es als Kind verpasst hat.

7. Zweisprachigkeit eröffnet dir Arbeitsmöglichkeiten

Obwohl dies kein Geheimnis ist, ist es sicher, dass ein weiterer Vorteil vom Zweisprachigsein ist, dass Sprachen ein Schlüssel zum Türöffnen in der Arbeitswelt sind. Nicht nur weil sie bei fast allen Arbeitsplätzen sehr begehrt sind, sondern auch, weil sie dir die Türen zu einem umfangreicheren Arbeitsgebiet öffnen, indem sie dir die Gelegenheit dazu geben, im Ausland zu arbeiten.

Manchmal sind Sprachen das, was in einem Lebenslauf am meisten vermisst wird.

8. Zweisprachigkeit: Verbesserung der sozialen Beziehungen

Arbeitsbeziehungen sind nicht der einzige Bereich, in dem eine Sprache nützlich sein kann. Ein weiterer Vorteil der Zweisprachigkeit ist, dass sie die sozialen Bindungen in gleichem Masse erweitern. Es ist klar, dass eine Sprache Probleme wie Schüchternheit nicht lösen wird, aber sie wird dir die Möglichkeit geben, dein Sozialleben zu verbessern, aus zwei Gründen. Der erste ist ziemlich klar, bei mehr Sprachen gibt es auch mehr Leute, mit denen du Kontakt aufnehmen kannst. Aber der zweite wird vielleicht etwas nützlicher sein, denn eine zweite Sprache zu sprechen kann mehr Sicherheit und Selbstvertrauen mit sich bringen.

9. Zweisprachigkeit ermöglicht es dir neue Kulturen und neue Ideen kennenzulernen

Ein weiterer Vorzug davon, eine andere Sprache sprechen zu können, ist die Möglichkeit neue Kulturen kennenzulernen, was sich wiederum im Lernen ausdrückt. Obwohl wir es nicht wahrnehmen, sind die Kultur und Eigenheiten des eigenes Landes manchmal ein grosser Ballast für die Entwicklung. Wie wir vorhin über die Art des Konzeptualisierens der Welt, die unsere Sprache hat, gesprochen haben, so unterscheidet sich auch jede Kultur in ihrer Art die Welt zu sehen.

Eine neue Sichtweise kann der notwendige Brennstoff sein, um eine neue Idee fertig zu entwickeln.

10. Lässt deine Kreativität in die Höhe schießen

Zweisprachigkeit
Zweisprachige sind kreativer

Wenn wir alle vorherigen Absätze miteinander verknüpfen, können wir verstehen, wie die Tatsache zweisprachig zu sein unserer Kreativität nützt. Durch den Besitz eines flexibleren, trainierteren Gehirns mit mehr Plastizität, mit mehr Zugriff auf Erinnerungen, das aufmerksamer ist und sich besser konzentriert, mit mehr Verbindungswegen und breit gefächerteren kognitiven Strategien, ist es nicht verwunderlich, dass die Kreativität sich besser in einem zweisprachigen Gehirn als in einem einsprachigen Gehirn entwickelt.

Zweisprachige Personen können flüssiger komplizierte Übungen durchführen, ausserdem sind sie kreativer bei der Problemlösung. Man kann sagen, dass das “Thinking out of the box”, oder in anderen Worten, das unkonventionellere Denken, häufiger bei polyglotten Personen vorkommt.

Quelle: Mario de Vicente, Psychologe bei CogniFit